Concertino – Wiener Konzerthaus / Jeunesse 14.&15. 2023
Rewrite des gleichnamigen Gedichts von Richard Dehmel, dass szenisch durch den Performer Michael Pöllmann und dem Trio Amnis als Prolog umgesetzt wird. Das Trio Amnis erscheint nun als Waldtiere, die dem Erzähler-Ich auf seinem nächtlichen Spaziergang, bei seiner Entscheidungsfindung helfen und zugleich auch triezen.
Trio Amnis
Elisabeth Gansch, Violine – Hase
Marlene Muthspiel, Violoncello – Dachs
Nora Muthspiel, Klavier – Maus
Michael Pöllmann, Performance
Carolyn Amann, Text, Konzept
Aron Kitzig, Video, Konzept
Marie Steiner, Inszenierung, Konzept
Textauszug:
Micha: Stockdunkel ist es
Hase: Bis auf den Mond
Dachs: Der wirft sein silbrig, fahles Licht
Tiere: Auf zwei Menschen
Maus: die im Spazierengehen
Hase: sich um manche Frage drehen
Micha: Zwei Menschen
Maus: Die eine Frau
Dachs: Der andre Mann
Micha: Ein Paar
Hase: das sich noch nicht zu lange kennt
Micha: doch heftig füreinander brennt
Hase: Und wie immer
wenn sich zwei begegnen
Maus: und die Liebe heiß erglüht
Dachs: besteht der Umstand
dass sie ….
Micha: wie er
Alle Tiere: ein Mensch schon vorher war
Micha: Soll heißen
Alle: egal wie rosa auch die Brille
im frischverliebten Dampf anläuft
Hase: Wie tief der kalt-berechnend klare
Hausverstand absäuft
Der Mensch
Micha: der schwelgend
Hase: dir,
Micha: mir gegenübersteht
Maus: der hat bereits zuvor,
Micha: ganz ohne mich, gelebt.
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