Text / Performance, zusammen mit Aron Kitzig (Video). Im Auftrag des Verein Mesnerstüble. Basilika Rankweil, 29. & 31.10.2023
(Auszug)
1.Prolog
Ich bin das Schicksal aller
Ein unumkehrbares Prinzip
Denn gleich was zitternd bebend
Über diese Erde fleucht
Sich windet, liebt und kreucht
Im Anfang keimt und sich entfaltet
Sich ein Leben gleich ob minder oder gut gestaltet
Findet in mir ein jähes Ende
Umfassen meine knöchernen Hände
Mit festem Griff die noch pulsierenden Arterien
Unaufhaltsam bin ich da
Ich bin und bleibe ewig
Die Toten sind in mir
Sie reih‘n sich ein in einen Reigen
Menschen aller Schichten
Pflanzen und Getier
Ausgeschieden aus dem Leben
Vereinigt uns der Tod
Entkleidet auf die Knochen
Ist da kein weltlich Kapital
kein Unterschied mehr auszumachen
Der einen von der andren trennt
Keine Armut, keine Not
So kommt der Tote die noch Lebenden zu holen
Kommt Mensch auf Mensch
und reiht sich ein
Der Tod formt dadurch eine Masse
Die unendliche ist in ihrem Werden
In ihr ist niemand mehr allein
Die Knochentrommel schlägt den Takt
So wie bei jedem Feste
Ob Frühling, Hochzeit, Erntedank
Im Tanz lässt sich im Überschwang
Ein aus der eignen Haut erfahren
Man trifft ein jeden den man kennt
Selbst wenn die Haut in Fetzen hängt
Wir sind was bleibt: das Letzte
Die Zeit zerrinnt dir durch die Finger
Wenn du mich siehst, bin ich schon da
Leg ab dein Kleid und deine Zweifel
Dein eigner Tod ist dir jetzt nah